Bereits eine Unwucht von zehn Gramm wirkt sich bei der Fahrt wie Hammerschläge auf das Fahrzeug aus. Es kommt zu Mehrverschleiß an Auto und Reifen sowie zu einer Ermüdung des Fahrers durch vibrierende Lenkräder. „Und da schon einmaliges Überfahren einer Bordsteinkante in ungünstigem Winkel eine Unwucht auslösen kann, sind Einbußen in punkto Fahrkomfort, -sicherheit und Fahrzeuglebensdauer quasi vorprogrammiert, wenn nicht zumindest regelmäßig beim Radwechsel die Räder wieder auf optimale Laufruhe geprüft und eingestellt werden“, erläutert Hans-Jürgen Drechsler, BRV-Geschäftsführer und Technikexperte.
Zweifel, ob es sich bei dieser Empfehlung nicht doch um eine umsatzbringenden Marketingparole des Reifengewerbes handeln könnte, sind übrigens unbegründet: Alle deutschen Automobilhersteller haben in der Vergangenheit wiederholt erklärt, dass das regelmäßige Auswuchten aller vier Räder technisch notwendig ist. Der Reifenfachverband hat deshalb seine rund 1.800 Mitgliedsunternehmen in Deutschland kürzlich dringend aufgefordert, sich gegebenenfalls von Autofahrern schriftlich geben zu lassen, dass sie auf eigenes Risiko auf das Auswuchten verzichten. Verbandsvize Kerscher: „Wucht-Unwillige werden informiert, dass jegliche Sachmängelhaftungsansprüche gegen den Reifendienstleister, die sich daraus ergeben können, ausgeschlossen werden. Durch ihre Unterschrift bestätigen sie, dass sie dies zur Kenntnis genommen haben.“